Das Zielauge

Vor dem Erwerb eines Bogens muss der Anfängerüberprüfen, ob er Rechts- oder Linkshandschütze ist. Dies wird a l l e i n bestimmt von seinem sogen. Zielauge. Niemand hat zwei gleich starke Augen - stets ist eins dominierend. Beim Bogen- schießen m u ß es h i n t e r der Sehne liegen. Liegt es seitlich, “stiehlt” es dem hinter der Sehne liegenden schwächeren Auge den Zielvorgang: Das Visier verspringt seitlich - ziel- genaues Schießen ist unmöglich. Folgende Methode verhindert dies: Halten sie mit aus- gestreckten Armen ein durchlöchertes Stück Papier vor sich. Visieren Sie einen Gegenstand an (beide Augen offen), und bringen sie es dabei langsam dicht ans Gesicht. Das Auge, vor welches sie das Loch automatisch gezogen haben, ist ihr Zielauge. Ist es das Rechte, sind sie Rechtshandschütze (rechte Hand zieht aus), ist es die Linke, sind sie Linkshandschütze (die linke Hand zieht aus).

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Die Zuglänge

Ihre Pfeillänge wird vom Boden des Nock-Schlitzes bis zur Schnittkante gemessen. Die beste Methode, sie festzustellen: Ziehen sie einen überlangen Pfeil aus und lassen sie ihn von einer zweiten Person über der Vorderkante der Pfeilauflage markieren.

Der Nockpunkt

Der Pfeil wird genockt in der sogen. “Energiemitte” des Bogens. Sie ermitteln diese Nockpunktstelle auf der Sehne wie folgt: Bestimmen sie mit einem Nockpunktchecker den rechten Winkel von der Oberkante des Pfeilauflagefingers zur Sehne. Messen sie von hier aus 2/8” ( 6 mm ) auf der Sehne nach oben, rechnen sie die Nockenbreite hinzu, markieren sie diese Stelle und bringen sie genau darüber den Nockpunkt an.

Fixpunkte

1. Standhöhe: Sie wird gemessen von der Sehne bis zum tiefsten Punkt des Handgriffes und liegt in der Regel zwischen 8” bis 9,5”.

2. Pfeilauflage: Der Pfeilauflagekontaktpunkt sollte genau über dem tiefsten Punkt des Handgriffs liegen (axialer Drehpunkt).

3. Klicker: Zwischen Zunge und Pfeilauflage sollten nur 5 mm Spiel liegen - größerer Zwischenraum bedeutet unnötigen Pfeilballast.

Das Spannen des Bogens

Für das Spannen eines Bogens sind mehrere Methoden bekannt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

1. Die Durchschrittmethode: Sie hatte ihre Berechtigung zur Zeit der hölzernen Langbogen, verlor sie jedoch als die Verwendung von Glasfiber es ermöglichte, recurve - gearbeitete Wurfarme herzustellen. Eine seitliche Torsion der hochempfindlichen Glasfiber ist bei dieser Methode unvermeidbar ( Bild a ). Sie ist daher in dieser Form abzulehnen. Lediglich die Verwendung eines Spannriemens macht sie praktikabel ( Bild b ). Der Spannriemen ( verwendbar ist jeder s t a r k e Riemen ) sorgt für eine gleichmäßige Druck- Verlagerung auf die Basis der Recurve und verhindert eine Torsion des unteren Wurfarms. Nachteil: Etwas umständlich - Bruchgefahr! Vorteil: Keine Verletzungsgefahr f. d. Schützen.

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2. Die Druck- und Zugmethode: (Spannen) Vor- und Nachteile sind denen der Durchschrittmethode genau entgegengesetzt: Schnell, ohne Hilfsgerät und ohne Wurfarmverdrehung durchführbar, birgt sie jedoch bei unsachgemäßer Ausführung ein erhöhtes Verletzungsrisiko für den Schützen. Grundstellung ( Bild c ) : Untere Recurve liegt in der Schuhwölbung zwischen Sohle und Oberleder - rechte Hand im Schussfenster (Daumen parallel) - linker Handballen liegt auf dem oberen Wurfarm. Die rechte Hand zieht den Bogen zum Körper, der linke Handballen drückt den oberen Wurfarm nach unten -Daumenkuppe und 2. Zeigefingerglied schieben die Sehne in die Kerbe. Wichtig: Arme parallel! Mehr ziehen als drücken! Nicht zum Wurfarm schauen! Nach dem Spannen den Bogen “entschärfen”: Drehen sie die Sehne nach oben und überprüfen sie erst jetzt, ob die Sehnenschlaufen richtig einliegen!

Die Druck- und Zugmethode: (Entspannen) Grundstellung wie beim Spannen: Die rechte Hand im Schussfenster - untere Recurve in der Schuhwölbung zwischen Sohle und Oberleder (bei Turnschuhen unter der Sohle). Die linke Hand umfasst die obere Recurve unterhalb der Sehnenkerbe - die Kuppe des Zeigefingers liegt in der Sehnenschlaufe. Während die rechte Hand den Bogen zum Körper zieht, drückt der Handballen der linken Hand die Recurve nach unten - gleichzeitig der Zeigefinger die Sehne aus der Kerbe. Alternative: Die Handkante liegt schräg in der Recurve und drückt sie nach unten - gleichzeitig zieht die Daumenkuppe die Sehne nach unten aus der Kerbe. Wichtig: Während des gesamten Spann- und Entspannvorgangs Kopf nach unten! Nicht zum Wurfarm schauen! .

3. Der Bogenspanner: Das gefahrlose Spannen mit dem Bogenspanner ist die sicherste Methode für den Bogen und den Schützen. Die reißfeste Nylonschnur verhindert eine Torsion der Wurfarme. 

Die Nachkorrektur

Egal, mit welcher Methode sie den Bogen gespannt haben - nach j e d e m Spannen müssen sie die Wurfarme wie folgt überprüfen: Nacheinander umfasst die rechte Hand den oberen bzw. unteren Wurfarm unterhalb der Recurve. Die linke Hand zieht die Sehne aus und lässt sie leicht zurückschnellen. Verläuft die Sehne nicht genau mittig im Wurfarm, sondern rechts oder links neben der Sehnenkerbe, korrigieren sie die Verdrehung des Wurfarmes wie folgt: Bei Linkslage der Sehne umfassen sie die Recurve mit der rechten Hand wie abgebildet (bei Rechtslage mit der linken Hand). Mit dem Daumenballen drücken sie mehrmals den Wurfarm vorsichtig zurück, bis die Sehne wieder mittig verläuft. Daumenballen und Finger sichern die Sehne beidseitig ab und verhindern, dass sie vom Wurfarm abrutscht. Diese Nachkorrektur ist unerlässlich!

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Der Stand

Stellen sie sich mit den Fußspitzen an eine gedachte Linie, die rechtwinklig zur Scheibenmitte läuft -Innenabstand der Füße (S) etwa Schulterbreite- Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilt. Treten sie mit dem rechten Fuß nach vorne auf die gedachte Linie, und drehen sie den linken Fuß auf dem Absatz um ca. 45° in Scheibenrichtung (alle Angaben für Rh.- Schützen, Lh.- Schützen umgekehrt). Stehen sie entspannt mit herabhängenden Schultern und geschlossenen Augen, und gehen sie ohne Pfeil in Auszugsposition. “öffnen” bzw. “schließen sie den Stand”, indem sie den hinteren Fuß vor- bzw. zurücksetzen, bis ihr Bogenarm nach öffnen der Augen genau in Scheibenrichtung steht, und nicht rechts oder links davon. Dieser sogenannte “offene Stand” verhindert Kontakt der Sehne mit dem Körper und erleichtert eine Aktivierung der Rückenmuskulatur im Zugarmbereich.

Die Bogenhand

Strecken sie den Bogenarm waagrecht aus, so als wollten sie einen Ball auftippen lassen (tiefstehende Schultern, Handflächen nach unten, Ellenbogen nach außen gedreht). Drehen sie, ohne die Position des Ellenbogens zu verändern, die Hand im Gelenk, bis der Handrücken, um etwa 45° geneigt, schräg nach unten zeigt. Greifen sie in den Bogengriff, umschließen sie ihn mit den Fingern locker von vorne, und legen sie den Daumenballen leicht ab. Achten sie unbedingt auf folgendes: 1. Jenseits der Lebenslinie (vom Daumen aus gesehen) darf kein Kontakt der Hand mit dem Bogen bestehen. 2. Das Ende der Lebenslinie (siehe Pfeil auf Zeichnung), darf unter gar keinen Umständen über die Bogenmitte hinaus (gestrichelte Linie) nach rechts gelegt werden - der Druckpunkt liegt links davon. Der Abschussdruck drückt den Bogen leicht nach rechts und erleichtert den Pfeil das Herauskommen aus dem Bogen.

       

Nocken und Einklickern

Halten sie den Bogen senkrecht, fassen sie mit der rechten Hand einen Pfeil am Schaftende, und legen sie ihn zwischen Sehne und Mittelstück hindurch auf die Pfeilauflage. Daumen-, Zeige- und Mittelfinger ziehen ihn in der gezeigten Weise auf die Sehne. Wenn sie mit Klicker schießen, drücken sie die Pfeilspitze nicht unter der Klickerzunge durch (Lackschäden und Tiefschüsse durch evtl. verschieben der Zunge). Verfahren sie vielmehr wie folgt: Nocken sie den Pfeil wie beschrieben, neigen sie den Bogen leicht nach rechts (Vorsicht Nebenmann!), Fassen sie den Pfeil mit Daumen und Zeigefinger genau über der Vorderkante des Bogens, und heben sie ihn etwas an. Mit Kuppe oder Nagel des Ring- oder Mittelfingers (ausprobieren) heben sie die Klickerzunge an, und mit einer kurzen Links- Rechtsbewegung von Daumen und Zeigefinger führen sie den Pfeil unter die Zunge.

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Vorspannung und Auszug

Greifen sie mit der Zughand um die Sehne, und gehen sie in die sogenannte Vorspannungshaltung. Sie kann, wie links gezeigt (Bogen schräg nach unten, unterer Wurfarm gegen die Innenschenkel) eingenommen werden, aber auch schon als direkte Anschlagstellung und stellt damit bereits einen einleitenden Bewegungsablauf des Auszuges dar. Durch Aufnehmen einer geringen Zugspannung erlaubt die Vorspannungshaltung das Einschmiegen der Bogenhand und das “Einfühlen” der Sehne in die Zugfinger. Achten sie darauf, dass beim Anheben des Bogens in die Anschlagstellung die tiefliegenden Schultern nicht mit angehoben werden. Indem sie mit dem Bogenarm gleichmäßigen Druck in Scheibenrichtung ausüben, erhöhen sie die Zugspannung und ziehen die Sehne nahe am Bogenarm aus den Schulter- und Rückenmuskeln des Zugarms heraus in die Kinnmitte (siehe Bild rechts).

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Ankern und Sehnenschatten

Indem sie die Zughand in direkter Folge zur Zugbewegung am Kinn verankern, schaffen sie eine konstante Abschussbasis und die Voraussetzungen für eine exakte Zielgeometrie. Durch den festen Kinn- Nasenkontakt mit der Sehne erfolgt der Aufbau einer vertikalen Bezugsebene und durch Stabilisierung derselben (Abdeckung des Sehnenumrisses mit der F e n s t e r k a n t e d e s B o g e n m i t t e l s t ü c k s ) wird der beim Bogenschießen sonst fehlende zweite Visierpunkt (Kimme) geschaffen. Durch das hinter der Sehne liegende Zielauge wird der Sehnenumriss stark verschwommen und optisch sekundär wahrgenommen. Dieser sogen. “Sehnenschatten” i s t e i n e K o n s t a n t e. Er wird weder mit dem Korn selber noch mit einer seitlichen Begrenzung desselben in Abdeckung gebracht. Bei einer Seitenverstellung müsste er sonst mitwandern, so dass die soeben erfolgte Seitenkorrektur sofort wieder aufgehoben würde.

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Zughand und Abschuss

In der Geschichte des Bogenschießens hat man schon früh erkannt, dass der Abschussvorgang von der Zughand, als auslösendem Instrument des Abschusses, negativ beeinflußt wird. Zu allen Zeiten und bei allen Völkern hat es Versuche gegeben, diesen negativen Einfluss, da schon nicht gänzlich auszuschalten, doch so gering wie möglich zu halten. Durch Anwendung verschiedener Auszugsmethoden (Mongol - Auszug, Wute - Auszug), durch die Verwendung von Hilfsmitteln (Hornringe bei Assyrern und Türken -Release im modernen Bogenschießen), und durch Versenkung der Abschussmotivation in Schichten des Unterbewusstseins (Zen - Kyudo) suchte man die Bewegungsträgheit der Zugfinger im Lösevorgang zu überwinden und zu erreichen, dass die Sehne ohne seitliche Ablenkung möglichst geradlinig auf die Bogenmitte abzugeben wurde. Dies ist nur bei einer Methode der Fall, dem sogen. “pinch - draw”, dem Druckauszug beim Flitzbogenschießen. Bei dieser Methode gibt es, vorausgesetzt, die Pfeilspitze liegt in der Bogenmitte, keine Ablenkung der Sehne - mit e i n e m Spinewert lassen sich alle Pfeillängen und Zuggewichte schießen. Ihr Nachteil: Es ist nicht möglich, Bogen mit mehr als 10 kg Zuggewicht auszuziehen. .

Mit dem sogen. “mediterranen Auszug”, wie er jahrhundertlang im Mittelmeerraum geschossen wurde und auch im modernen Bogenschießen Verwendung findet, können jedoch auch extrem hohe Zuggewichte kontrolliert ausgezogen werden. Der Nachteil: Die Sehne muss beim Abschuss einen relativ großen Weg über die Fingerkuppen nehmen und wird dadurch seitlich abgelenkt (Sehenreflex) - der mitgeführte Pfeil wird S - förmig verbogen (Pfeilreflex). Früher glaubte man, die Sehne müsse, um ihren Weg über die Fingerkuppen möglichst klein zu halten, möglichst weit vorne auf die Kuppen gelegt werden - heute weiß man, dass dies grundlegend falsch ist: Die Hand gerät dabei im Auszug unter Spannung, und obwohl der Weg der Sehne kleiner geworden ist, wird die Ablenkung aufgrund der Versteifung der Zugfinger größer. Eine im Auszug entspannte Hand ergibt sich nur, wenn die Sehne, voll kontrolliert, in der ersten Rille von Zeige-, Mittel-, und Ringfinger liegt, und der Auszug, bei völlig entspanntem Unterarm, ausschließlich aus der Schulter- und Rückenmuskulatur erfolgt. (s. Zeichnung a : Beginnend mit dem Ringfinger wird die Sehne mit einer “saugenden” Bewegung umfasst - die Fingerspitzen zeigen zum Schützen - da die Fingerrille des längeren Mittelfingers vorsteht, wird dieser etwas ausgestellt - Daumen und kleiner Finger liegen locker geneigt zur Handfläche - der Handrücken ist vollkommen gestreckt und entspannt).

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Da die Sehne keine Massenträgheit besitzt, ist es nicht möglich, die Finger so blitzschnell zu öffnen, dass sie bereits die Sehne verlassen haben, wenn diese nach vorne schnellt. Es gilt daher, den Lösevorgang so zu gestalten, dass nicht die reaktionsträgen Finger von der Sehne genommen werden, sondern vielmehr muss der Sehne die Möglichkeit gegeben werden, den sich unwillkürlich und automatisch öffnenden Fingern zu entgleiten. Dies kann nur dadurch erreicht werden, dass die an der Zugspannung beteiligten Muskeln jäh erschlaffen, so daß die Sehne mit einem möglichst geringen Freigabewiderstand die Hand verlassen kann. Dieser urplötzliche und stufenlose Spannungszusammenbruch kann nur durch einen plötzlichen Impuls ausgelöst werden. Dieser kann mentaler Art sein (der impulsive Wunsch, den Zielvorgang durch Abschuss zu beenden) - da dieser Wunsch jedoch bewusst empfunden wird und eine entsprechende Programmierung aller beteiligten Muskeln erfordert, besteht die Gefahr von Reaktionsverzögerungen.

Der Impuls kann aber auch akustischer Art sein (Klicker), wobei diesem auch aus folgendem Grund der Vorzug zu geben ist: Der gesamte Schießvorgang wird vom Schützen über drei Kanäle wahrgenommen: Der optische Kanal ist voll belegt durch den Zielvorgang, das Ausrichten des Sehnenschattens, die Kontrolle der Windfahne, der richtigen Scheibe usw. - über den taktilen Kanal werden vielfältige, allerfeinste Muskelspannungen kontrolliert. Einzig der akustische Kanal ist nahezu wahrnehmungsfrei - das eindeutige akustische Signals des Klickers erteilt über ihn die unmissverständliche Aufforderung zur u n b e w u s t e n und u n w i l l k ü r l i c h e n Reaktion.

Die dem Abschuss unmittelbar vorausgehende geringfügige Spannungserhöhung (Auslösen des Klickers bzw. beim Schießen ohne Klicker die Verhinderung des Kriechens) wird erreicht durch kontinuierliches Zurückdrücken der Schulterblätter- der Bogenarm drückt stetig in Scheibenrichtung. Als natürliche Reaktion auf die plötzliche Entlastung des Zugarms gleitet die Zughand am Unterkiefer entlang in den Nacken und bringt die Zugfinger aus dem Bewegungsbereich der Sehne- Daumen und Zeigefinger der Bogenhand “führen” den Bogen in die Scheibe (lockere Schlinge! -eine halbe Daumenlänge Spiel). Im so genannten “Nachzielen” steht der Schütze unbeweglich, bis der Pfeil in der Scheibe steckt.

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Der Pfeilreflex

Präzise Untersuchungen mit Hochleistungskameras haben gezeigt, dass ein Pfeil beim Abschuss nicht gerade vom Bogen abgegeben, sondern in einer oszillierenden gestreckt - S - förmigen Bewegung, dem sogenannten “Pfeilreflex” um den Bogen herumgedrückt wird. Ausgelöst wird dieser Pfeilreflex durch den seitlich einwirkenden Abschussdruck der Sehne (aufgrund des Wegs über die Fingerkuppen des Schützen wird die Sehne im Abschuss nicht gerade auf den Bogen abgegeben, sondern nähert sich ihm seitlich.

Zielgenaues Schießen ist nur möglich, wenn dieser Pfeilreflex gleichmäßig verläuft, d.h., wenn Links- u. Rechtsabweichung achsensymmetrisch zur Ziellinie verlaufen, so dass der Pfeil, ohne zu starkes “Ausbrechen” nach einer Seite, sich genau auf die Ziellinie ausrichtet. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die den Pfeilreflex bestimmenden Faktoren: Zuggewicht des Bogens, Centerschnitt des Schussfensters und Steifigkeit des Pfeils in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Da das Zuggewicht des Bogens und der Centerschnitt des Schussfensters ( nur geringfügig veränderlich durch die Pfeilanlage oder den Button) als Konstante vorgegeben sind, bleibt als einzige Veränderliche, die dieses bestimmte Verhältnis bewirken kann, die Steifigkeit des Pfeils, der sog. “Spinewert”. Dieser wiederum ist abhängig vom Durchmesser des Pfeils, seiner Wandstärke und seiner Länge, die als Zuglänge des Schützen aber ebenfalls vorgegeben und mithin konstant ist.

Somit bleiben als bestimmende Starrheitsfaktoren Durchmesser und Wandstärke. Durch kombinieren dieser beiden Größen ergeben sich Pfeile von vielfältigen Steifigkeitsgraden, in Testreihen vorgegebenen Zuggewichten und Pfeillängen zugeordnet wurden. Das Ergebnis ist eine Auswahltabelle aus der man den idealen Pfeil für den jeweiligen Schützen auswählen kann.

Der Button

Ein Button (engl. = Knopf) ist eine federnde Pfeilanlage, die, seitlich in das Schussfenster des Bogens montiert, den Pfeilanlage - Kontaktpunkt bildet. Durch den Abschussdruck des Pfeils ( die seitliche Kraftkomponente des Pfeilreflexes wird der in das Schussfenster ragende Metallzylinder gegen eine Federspannung zur Seite gedrückt: Der Pfeilreflex verläuft gleichmäßiger - Unsauberkeiten im Abschuss werden gemildert. Justierbarkeit der Federspannung und der Centerstellung geben dem Schützen vielfältige Möglichkeiten der Feinabstimmung.

Der Klicker

Der Klicker ist eine psychologische Hilfe für den Bogenschützen. Er ermöglicht einen beliebig langen, kontrollierten Zielvorgang indem er einen vorzeitigen, ungewollten Abschuss verhindert. Er dient zusätzlich als genaue Auszugskontrolle. Sein Hauptvorteil liegt in dem durch seine Wirkungsweise erzwungenen stetigen Spannungsaufbau: Der Schütze wird gezwungen, seine Schulterspannung bis in den unmittelbaren Augenblick des Lösens hinein aufzubauen und aufrechtzuerhalten - Spannungsabfall und daraus resultierendes “Kriechen” werden nahezu unmöglich gemacht - Die Abschussmotivation wird mit einem akustischen Signal übertragen, welches des erwünschten stufenlosen Spannungszusammenbruch auslöst. Der Klicker ist jedoch ungeeignet für Anfänger. Diese sollten frühestens nach einem Jahr, wenn alle übrigen Schießphasen sicher beherrscht werden, einen Klicker verwenden.

Stabilisatoren

Stabilisatoren am Bogen haben verschiedene Funktionen:
1. Sie erhöhen auf einfache Weise das Eigengewicht des Bogens - bei Wind steht der Bogen ruhiger in der Hand. .
2. Sie verschaffen den Pfeil eine stabilere Abschussplattform, indem sie Vibrationen und Schwingungen auffangen, die von den Wurfarmen in das Mittelstück laufen.
3. Sie reduzieren die Eigenbewegung des Bogens im Augenblick des Abschusses. .
4. Sie erlauben eine Ausbalancierung des Bogens entsprechend den individuellen Schießbedürfnissen.
Monostabilisatoren: Lang nach vorn ragender Stabilisator - wird meistens in Verbindung mit Querstabilisatoren geschossen, da nur diese das starke Kippmoment abfangen. .
Spinne: Trägerelement für Querstabilisatoren und Monostabilisatoren. .
Spinnenvorbau: Zwischenstück für die Vorverlagerung von Spinne und Stabilisatoren. .
Zwillingsstabilisatoren: Beliebt bei den Schützinnen, da sie den Bogen ohne hohes Gewichtausreichend stabilisieren.
Querstabilisatoren: Sie erlauben das genaue Ausbalancieren für senkrechten Stand.

Das Bogen-Tuning

Bevor sie mit dem Tuning beginnen, müssen sie ihren Bogen mit einem Nockpunkt, einem Button und einer verstellbaren Pfeilauflage versehen, um die drei möglichen Pfeilflugprobleme korrigieren zu können:
Reiten”, “Schwänzeln” und “Anschlagen” Die Zubehörteile wie Visier, Stabilisatoren etc. müssen sich zum Tunen bereits am Bogen befinden. .

1. Befestigen sie an der Bogensehne einen beweglichen Nockpunkt (Klemmnockpunkte sind ideal). >siehe “Der Nockpunkt” .
2. Stellen sie den Button so ein, dass die Mittellinie der Pfeilspitze bei genau mittiger Position der Sehne 3 bis 5 mm von der Mitte nach außen zeigt. Bei Recurve- Bögen deckt sich die Sehne mit der Mittellinie der Wurfarme. Bei Compound- Bögen liegt die Sehne ca. 6 mm links von der Mittellinie der Wurfarme (für Rechtshandschützen)

Pfeile, die nicht sauber fliegen oder nicht gut gruppieren, haben normalerweise eines oder mehrere der folgenden Probleme: Sie “reiten”, “schwänzeln” oder schlagen beim Abschuss an der Pfeilauflage an.

Reiten
Ist der Nockpunkt an der Sehne zu hoch oder zu niedrig, so ergibt sich eine Taumelbewegung, die wir “Reiten” nennen. Das hintere Ende des Pfeils bewegt sich während des Fluges auf und ab. Das Reiten kommt von der falschen Nockpunkthöhe.
Zum Bestimmen der richtigen Nockpunkthöhe schießt man mindestens drei befiederte Pfeile auf eine Entfernung von 15 m. Dann schießt man zwei unbefiederte Pfeile auf den gleichen Zielpunkt. Schlagen die unbefiederten Pfeile über den befiederten ein, so setzt man den Nockpunkt höher, bis die befiederten und unbefiederten Pfeile in der gleichen Höhe einschlagen. Liegt der Einschlag der unbefiederten Pfeile unter dem der befiederten, so verschiebt man den Nockpunkt nach unten, bis die unbefiederten Pfeile auf der gleichen Höhe wie die befiederten einschlagen. Es ist manchmal besser, wenn die Blankschäfte etwas unter den befiederten Pfeilen einschlagen. Jedoch sind Blankschäfte, die über den befiederten einschlagen, immer zu korrigieren.

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Schwänzeln
“Schwänzeln” entsteht, wenn der Pfeil den Bogen in einer Schräglage verlässt. Das hintere Ende des Pfeils scheint während des Fluges hin und her zu gehen.
Zur Korrektur schießt man wiederum drei befiederte Pfeile aus einer Entfernung von 15 m und anschließend zwei auf den gleichen Punkt gezielte unbefiederte Pfeile. Wenn die unbefiederten Pfeile links von den befiederten einschlagen, verringert man die Federspannung des Buttons. Wenn die unbefiederten Pfeile rechts von den Befiederten stecken, so erhöht man die Federspannung des Buttons (Angaben für Rechtsschützen).
Um sicherzugehen, dass sie den sauberen Pfeilflug eingestellt haben, wiederholen sie den Test auf 25 oder 30 m

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Es ist möglich, dass es ihnen nicht gelingt, die befiederten und unbefiederten Pfeile auf einen Punkt zu gruppieren. Vielleicht sind ihre Pfeile zu weich (bei Rechtshandschützen schlagen die unbefiederten Pfeile rechts von den befiederten ein) oder zu steif (bei Rechtshandschützen schlagen die unbefiederten Pfeile links von den befiederten ein). Ist dies der Fall, so kann ihnen folgende Empfehlung helfen, den optimalen Pfeilflug zu erreichen:
Die Bogenzuggewichtverstellung - Die meisten Compound- sowie einige Recurve- Bögen haben die Möglichkeit der Gewichtsverstellung. Ist ihr Pfeil zu steif, so erhöhen sie das Zuggewicht, ist er hingegen zu weich, so verringern sie es.

Freier Abschuss .
Der freie Abschuss ist gegeben, wenn der Pfeil und die Befiederung beim Abschuss den Bogen und die Pfeilauflage nicht berühren. Ein gutes Freikommen ist eine unerlässliche Voraussetzung für gleichmäßige Gruppierung und optimale Genauigkeit. Zur Kontrolle man Puder auf das letzte Viertel des Pfeilschaftes, auf die Befiederung, die Pfeilauflage und den umgebenen Bereich. Es ist darauf zu achten, dass bei der Vorbereitung zum Schuß die Puderschicht nicht unabsichtlich verletzt wird. Nach dem Schuß prüft man, ob und wo der Puder abgestreift worden ist, um festzustellen, wo beim Abschuss des Pfeils ein Kontakt stattgefunden hat. Solange der Pfeil beim Abschuss nicht einwandfrei vom Bogen freikommt, ist keine optimale Gruppierung möglich. Bei diesem Problem können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
1. Verdrehen des Pfeilnocks um jeweils 1/16 Umdrehung bis kein Kontakt mehr erfolgt.
2. Der Finger der Pfeilauflage sollte nicht seitlich über den Pfeil hinausragen.
3. Verstellen des Pfeilanlage-Buttons nach außen.

Kleines Bogenlexikon!

ANKERPUNKT
Ein bestimmter Punkt - üblicherweise im Gesicht des Schützen - der beim Spannen des Bogens von der Zughand berührt wird.

ARMSCHUTZ
Ein Stück festen Materials, das dazu dient, den Bogenarm vor einer schmerzhaften Berührung mit der Sehne zu schützen. Meistens wird ein Armschutz aus Leder oder einem lederähnlichen Material gemacht.

AUSZUGSLÄNGE
Distanz, über die der Schütze den Bogen zu spannen hat, um zu seinem Ankerpunkt zu gelangen, gemessen von der Vorderkante des Bogens.

BAREBOW = Blankbogen:
Bogen ohne Visier.

BARRELED
Pfeilschaft, der sich an beiden Enden verjüngt.

BEFIEDERN
Versehen des Schafts mit Weichplastikfahnen oder Naturfedern. Je nach Pfeil und Verwendungszweck sind Federn unterschiedlicher Längen erhältlich. Gleichgültig aus welchem Material die Befiederung besteht, dient sie immer
dazu, den Pfeilflug zu stabilisieren.

BEFIEDERUNGSGERÄT
Technisches Hilfsmittel, das es, ermöglicht, alle Federn in einem gleichmäßigen Winkel und
mit einem gleichmäßigen Abstand zur Nock auf den Pfeil aufzukleben.

BLUNTSPITZE
Spitzenform, die an der "Spitze" nicht spitz, sondern platt ist. Wird insbesondere zur Jagd von Kleinwild
verwendet. Aus Gummi oder Metall.

BOGENARM / BOGENHAND
Hand, in der der Bogen gehalten wird. Beim Rechtshänder ist dies die linke, beim Linkshänder die rechte Hand.

BOGENLÄNGE
Gesamtlänge des Bogens. Wird bei Recurve-Bogen
von einem zum anderen Ende der Wurfarme gemessen; bei
Compound-Bogen von einer Achse zur anderen.

BOGENSCHLINGE
Vorrichtung, die am Bogen montiert wird und
dabei hilft, da§ der Bogen dem Schützen im Zeitpunkt des
Lösens nicht aus der Hand fällt. Siehe auch Fingerschlinge.

BOGENSTÄNDER
Vorrichtung, auf der der Bogen abgelegt wird, solange der Schütze ihn nicht benötigt.

BRUSTSCHUTZ
Schützt bei Rechtshändern nicht nur die linke Brustseite (bei Linkshändern die rechte) vor schmerzhaften Berührungen mit der Sehne, sondern dient auch dazu, die Kleidung an den Körper zu pressen, um so ein Streifen der Sehne am Körper, das ein Ablenken des Pfeils zur Folge haben kann, zu verhindern.

BUTTON
Verstellbare Pfeilanlage, mit der Spinegrenzwerte ausgeglichen werden können.

CAMS
Ovaler Rollentyp bei Compound-Bogen.

CENTERSHOT - BOGEN
Bogen, bei dem der untere Teil des Schußfensters über die Mittellinie des Bogens hinaus ausgeschnitten ist.

CHECKER
Gerät, mit dessen Hilfe die Spannhöhe des Bogens gemessen und die Höhe der Nockpunkte festgelegt wird.

COMPOSITE - BOGEN
Bogen, der aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt ist.

COMPOUND - BOGEN
Bogen, mit Kraftübertragung via Rollen(Cams). Meistens verfügt dieser Typ von Bogen über je eine Rolle am oberen und unteren Wurfarm, über die 2 Kabel
geleitet werden. Hat man den Bogen über einen beistimmten
Punkt hinweg ausgezogen, wird das Zuggewicht reduziert. Die
Zuggewichtsreduktion beträgt 50, 65% oder sogar 80%.

DEFLEX
Von einer deflexen Bogenform spricht man, wenn sich der Bogen zum Schützen biegt. Siehe auch reflex.

ENDENSCHUTZ Wird auf das untere Ende des Wurfarmes
aufgezogen, um diesen vor Beschädigungen durch das Aufsetzen
auf den Boden zu schützen.

FACE WALKING
Technik beim Blankbogen-Schießen, bei der die Veränderung der Position der Zughand im Gesicht als Zielhilfe benutzt wird.

F.I.T.A.: FEDERATION INTERNATIONALE DETIRAL'ARC =
Internationaler Bogensportverband. Von dieser Vereinigung
ind Reglements erarbeitet worden, die bei den olympischen
Spielen, Weltmeisterschaften sowie bei europäischen
Wettkämpfen zugrundegelegt werden. Auch nationale Wettkämpfe
sind nach diesen Regeln auszutragen, wenn die dabei
geschossenen Ergebnisse als Rekorde anerkannt werden
sollen.

F.I.T.A. - RUNDE
Freiluft-Disziplin beim Bogenschießen, bei
der die Damen jeweils 36 Pfeile auf eine Entfernung von 70,
60, 50 und 30 Meter schie§en, die Herren dieselbe Anzahl von
Pfeilen auf die Distanzen 90, 70, 50 und 30 Meter.

F.I.T.A. STERN :
Auszeichnung für ein bestimmtes Ergebnis.
Die F.I.T.A. vergibt 5 verschiedene Auszeichnungen: den
1000er, den 1100er, den 1200er, den 1300er und schlie§lich
den 1400er Stern. Die Zahlen beziehen sich jeweils auf die
mindestens zu erreichende Ringzahl, um diese Auszeichnung zu
erwerben.

FELD- UND JAGDBOGEN
Ein in der Regel relativ kurzer Bogen,
der zum Feldbogenschiessen eingesetzt wird.

FELDBOGENSCHIESSEN
Disziplin beim Bogenschießen, bei dem die
Schützen im Gelände von bekannten oder unbekannten
Entfernungen aus schießen. Diese Art des Schiessens wurde
ehemals entwickelt, um die Jagdsituation zu simulieren.

FINGERSCHLINGE
Band mit Schlaufen, das um Daumen und
Zeigefinger gelegt wird und die Funktion einer Bogenschlinge
hat.

FLÄMISCH SPLEISS
Besondere Herstellungsart von Sehnen.
Bogensehnen im flSmischen Spleiss werden insbesondere für
traditionelle Bogen verwendet.

FLU-FLU BEFIEDERUNG
Hierbei wird der Schaft in der Regel mit
6 Naturfedern von etwa 10 cm LSnge versehen, um seine
Flugweite zu reduzieren. In dieser Art befiederte Pfeile
werden primär zum Jagen von Vögeln eingesetzt.

FREE STYLE
Disziplin beim Bogenschießen, bei der sämtliche
Hilfsmittel (z.B. in der Compound-Bogenklasse Release, Scope
etc.) zugelassen sind.

GIPFELZUGGEWICHT
Das maximale Zuggewicht bei Compound-Bogen.

GRAIN
Amerikanische Gewichtseinheit. Ein grain entspricht
0,0648 Gramm.

GRUPPIERUNG
Meint das Auftreffen der Pfeile auf der Scheibe.
Eine gute Gruppierung liegt vor, wenn die Pfeile eines
Schützen möglichst nah beieinander liegen.

INCH
siehe Zoll

INSTINKTIV - SCHIESSEN
Besondere Erscheinungsform beim
Bogenschie§en, bei der der Schütze auf technische und
sonstige Hilfsmittel verzichtet. Er zielt nicht, sondern hat
sein "Ziel" lediglich kurz vor Augen, um dann zu lösen.

JAGDSPITZE
Eine mit rasierklingenscharfen Schneiden
versehene Spitze, die zum Jagen verwendet wird.

KABELABWEISER
Zubehsrteil für Compound-Bogen, das die
Berührung der Befiederung mit den Kabeln verhindert. Durch
die gleichzeitige Verwendung eines sog. Gleitschuhs wird die
Reibung der Kabel aneinander verhindert.

KISSER
Siehe Mundmarke

KLICKER
Kleine Metallzunge, die am Schußfenster vor der
Pfeilauflage montiert wird. Dient der Kontrolle eines
gleichmäßigen Auszugs.

KÖCHER
Aufbewahrungsbehältnis für Pfeile, das entweder am
Körper getragen oder direkt am Bogen montiert wird.

KONTERSTABILISATOREN
Siehe auch Stabilisator. Dienen der
Stabilisierung der horizontalen Achse und sind Gegenspieler
des Monostabilisators.

KYUDO
Japanische Form des Bogenschiessens.

LAMINIERTER BOGEN
Bogen, der aus unterschiedlichen
miteinander verleimten Schichten zusammengefügt ist.
Vorwiegend werden Fiberglas, Holz und Carbonfasern
miteinander verleimt.

LANGBOGEN
Traditioneller Bogen, der stets ohne Visier und
sonstige Hilfsmittel geschossen wird. Dieser Bogen ist von
der Form seiner Wurfarme gerade, verfügt mithin über keinen
Recurve.

LBS
Kürzel für englische Pfund (Plural; Singular: Ib.). Ein
englisches Pfund entspricht 453,59 gr.

LEITFEDER
Ist der Teil der Befiederung, der im rechten
Winkel zu der Nockkerbe aufgesetzt ist.

LET OFF
Zuggewichtsreduktion bei Compound-Bogen.

LINKSHANDSCHÜTZE
Entscheidend dafür, ob man jemanden als
Linkshand- oder Rechtshandschützen bezeichnet, ist, mit
welcher Hand die Sehne gezogen wird. Ziehen Sie die Sehne
mit der linken Hand, sind Sie ein Linkshandschütze (zu 90%
sind Linkshandschützen von Natur aus auch Linkshänder).

LÖSEN
Loslassen der Sehne beim Schu§.

MEDITERRANER SCHIEßSTIL
Von der Zughand befindet sich der
Zeigefinger oberhalb, der Mittel- und der Ringfinger
unterhalb des Pfeils.

MITTELTEIL
(=Handle/Riser) Der mittlere Teil eines Bogens.

MITTELWICKLUNG
Umwicklung des mittleren Teils der Sehne, auf
dem der Nockpunkt fixiert wird und die vor einer Abnutzung
der Sehne schützen soll. Wird mit Mononylon oder Fast Flight
Wickelgarn hergestellt.

MITTELLINIE
Bezeichnung der Linie, die sich optisch ergibt,
wenn man den Bogen im ungespannten Zustand von der Seite, an
der sich die Sehne befindet, betrachtet. Durch die Sehne
werden die Wurfarme optisch geteilt.

MONOSTABILISATOR
Stabilisator von mindestens 25 Zoll//
LSnge, der an der Front des Bogens befestigt wird und nach
vorne (Richtung Scheibe) ragt.

MULTI-CAM-WURFARME
Wurfarme, die über einen doppelten
Recurve verfügen.

MUNDMARKE
Kunststoffteil, das in Höhe des Mundes auf die
Sehne montiert wird. Dient der Kontrolle des korrekten
Auszugs.

NACHZIELEN
Verbleiben in der Körperhaltung nach dem Abschuss
des Pfeils.

NOCK
Kunststoffaufsatz, der auf das der Pfeilspitze
gegenüberliegende Ende des Pfeils aufgebracht wird, damit
der Pfeil auf der Sehne befestigt werden kann. Bei
Holzpfeilen wird mitunter der Schaft nur eingekerbt. Diese
Einkerbung nennt man ebenfalls Nock.

NOCKPUNKT
Markierung auf der Sehne, die anzeigt, wo der
Pfeil aufgesetzt werden muß.


NULLPUNKT Entfernung, bei der der Pfeil das Objekt trifft,
auf das die Pfeilspitze zeigt (wenn der Schütze über die
Pfeilspitze zielt).

OFFENER STAND
Position der Füße auf der Schießlinie, bei der
der linke (bei Rechtshändern) Fuß hinter einer gedachten
Linie zwischen dem rechten Fuß und der Zielscheibe plaziert
ist.

OVERDRAW
= Auszugsverkürzung. Besondere Form der
Pfeilauflage, die den Bogen in Richtung Sehne faktisch
verkürzt. Dadurch wird es dem Schützen ermsglicht, kürzere,
als die tatsächlich benötigten Pfeile zu schiessen. Das
wiederum hat zur Folge, daß er sich einen leichteren Pfeil
auswählen kann, der schneller ist und mithin zu einer
flacheren Flugbahn führt.

PEEP SIGHT
= Sehnenvisier. Kunststoffstück mit kleinem Loch,
das zwischen den einzelnen Strängen der Sehne in Höhe des
Auges befestigt wird.

PFEILANLAGE
Siehe auch Burton. Punkt der Pfeilauflage, an
dem der Pfeil anliegt.

PFEILAUFLAGE
Hilfsmittel zum Auflegen des Pfeils, das am
Schussfenster montiert wird.

RECHTSHANDSCHÜTZE
Entscheidend dafür, ob man jemanden als
Rechtshand- oder Linkshandschützen bezeichnet, ist, mit
welcher Hand die Sehne gezogen wird. Ziehen Sie die Sehne
mit der rechten Hand, sind Sie ein Rechtshandschütze (in
aller Regel werden Sie dann auch von Natur aus Rechtshänder
sein).

RECURVE-BOGEN
Bogen, der mit Recurves ausgestattet ist.

RECURVE
Ende des Wurfarms, das sich im Zeitpunkt des Lösens
vom Schützen wegbiegt. In diesem Teil des Bogens wird die
meiste Energie gespeichert.

REFLEX
Von einer reflexen Bogenform spricht man, wenn sich
der Bogen vom Schützen wegbiegt.

RELEASE
Mechanisches Lösegerät.

ROHSCHAFTTEST
Test, bei dem mit einem unbefiederten Pfeil
geschossen wird, der zeigen soll, ob der gewählte Spinewert
der richtige ist.

SCHAFT
Pfeil ohne Nock, Spitze und Befiederung.

SCHEIBENAUFLAGE
Papier mit einer farbigen Einteilung oder
aufgemalten Tieren, das auf der Zielscheibe befestigt wird.

SCHEIBENPANIK
Auch "Goldfieber" genannt: Negative psychische
Einstellung des Schützen zum Lösen mit vielfältigen
Erscheinungsformen.

SCHIESSHANDSCHUH
Siehe auch Tab. Handschuh (aus Leder) mit 3
Fingern, der Zeige-, Mittel- und Ringfinger der Zughand
schützt.

SCHUSSFENSTER
Ausgeschnittener Teil des Mittelteils eines
Bogens oberhalb des Griffes.

SCOPE
Vergrösserungsglas, das am Visier befestigt wird (nur
mit Peep Sight zu verwenden).

SEHNENWACHS
ImprSgniermittel, das die Haltbarkeit der Sehne
fördert.

SPANNHÖHE
Abstand der Sehne bis zur tiefsten Stelle des
Griffes. Jeder Hersteller gibt für seine Bogen eine
bestimmte Spannhöhe vor.

SPANNRIEMEN / SPANNLEINE
Hilfsmittel, um den Bogen zu
spannen und in einen schußbereiten Zustand zu versetzen.

SPINEWERT
Steifheitswert eines Pfeils. Dieser Wert wird
gemessen, indem man ein Gewicht von 2 Ibs auf die Mitte des
Schaftes legt und dann die dadurch entstehende Durchbiegung
mißt.

SPINNE
V-förmiges Gerät, das an der Vorderseite des Bogens
angeschraubt wird und zur Aufnahme der Konterstabilisatoren
und des Monostabilisators dient.

STABILISATOR
Auf Stangen aufgebrachte Gewichte, die an das
Mittelteil des Bogens montiert werden, um die beim Abschuß
auftretenden Drehmomente soweit zu verzögern, daß der Pfeil
ungehindert am Bogen vorbeikommt.

STRING WALKING
Technik beim Blankbogen-Schießen, bei der die
Veränderung der Position der Zughand auf der Sehne als
Zielhilfe genutzt wird.

TAB
Ein Stück Leder oder Kunstleder, das die Finger der
Zughand schützt.

TAKE-DOWN-BOGEN
Bogen, der aus 3 Teilen besteht (Wurfarmen,
Mittelteil) und zum Transport auseinander genommen werden
kann.

TILLER
Verhältnis des oberen zum unteren Wurfarm.

TROCKENSCHUSS
Loslassen der Sehne, ohne dass ein Pfeil
abgeschossen wird (kann die Zerstsrung des Bogens und
Verletzungen des Schützen zur Folge haben).

TUNING
Feinabstimmung des verwendeten Materials.

UNTERGRIFF
Die Sehne wird mit 3 Fingern unterhalb des Pfeils
gegriffen.

V-BAR
V-förmiges Gerät, das an der Vorderseite des Bogens
angeschraubt wird und zur Aufnahme der Konterstabilisatoren
und des Monostabilisators dient.


VISIER
Mechanisches Gerät, das als Zielhilfe eingesetzt
wird.

VORBAUVISIER
Visier, das nicht unmittelbar am Bogen, sondern
auf einem Ausleger montiert ist. Dadurch wird der Abstand
vom Auge zum Visier verlängert.

WURFARME
Oberer und unterer Teil des Bogens, in dem die
Energie gespeichert wird und der sich beim Auszug biegt.

ZOLL
= Inch: englisches/amerikanisches Längenmaß, das 2,54
cm entspricht.

ZUGGEWICHT
Beim Spannen des Bogens zu überwindende Kraft.
Die Vereinigung der Bogenhersteller (AMO) hat sich darauf
geeinigt, das Bogenzuggewicht auf eine Standard-Auszugslänge
von 28 Zoll (gemessen von Bogenvorderkante bis zur
Nockkerbe) bzw. 26 1/4 Zoll (gemessen an der tiefsten Stelle
des Griffes bis zur Nockkerbe) zu beziehen. Bei einer
längeren AuszugslSnge erhöht sich das Bogenzuggewicht. Bei
einer kürzen Auszugslänge verringert sich das auf dem Bogen
angegebene Zuggewicht.

ZUGHAND
Die Hand, die die Sehne festhält.

3.D-SCHIESSEN
Disziplin beim Bogenschiessen, bei der auf
dreidimensionale Kunststofftiere geschossen wird.